a-Dekl.
ala ae f
Georges, Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch:
āla, ae, feminin (von ago, also = agla, und davon Deminutivum axilla, ›Achsel‹, wie mala von mando und davon Deminutivum maxilla, palus von pango, also = paglus und davon Deminutivum paxillus), der Flügel des Vogels usw. als das In-Bewegung-Setzende (während pennae = der Flügel des Vogels als Gefieder)
I)eigentlich
alae pennaePlaut.
galli plausu premunt alasCic.
levare se alis, von RabenLiv.
alis plaudens columbaVerg.
movere alasOv.
alas explicareMart., expanderePlin.
alas quatereVerg.
alis everberabat os oculosque Galli corvusQuint.
alam frangerePlin.
alarum articulos insecarePlin.
der Bienen
pandere alas ad solem aestivumVerg.
alas eripere regibus apumVerg.
des Ikarus
alas accommodare oder assumere umerisOv.
an Göttern
hic paribus nitens Cyllenius alis constititVerg.
alius illi (Iovi) alas imposuit, alius cornuaSen.
der Harpyien, der Fama, des Amor, der IrisVerg.
poetisch: der Flügel des (als Vogel gedachten) Schiffes = das Ruder
classis centenis remiget alisProp. (vergleiche alarum remi oder remigium, von den FlügelnVerg.und andere)
oder das Segel
velorum pandimus alasVerg.
und poetisch als Bild der raschen oder der sanften, unmerklichen Bewegung, von Winden
madidis notus evolat alisOv.
und vom Blitz
emicat et ventis et fulminis ocior alisVerg.
von der ZeitSen.
des TodesHor.
des SchlafesTibull.
und als Bild der Schnelligkeit überhaupt
sibi fecerat alas concitus equusSil.
vergleiche das Wortspiel
Me. Vox mihi ad aures advolavit. So. Ne ego homo infelix fui, qui non alas intervelliPlaut. Amph. 325 sq.
II)übertragen
A)der dem Flügel entsprechende Teil am tierischen Körper und am Baum
1)beim Menschen: die Achsel, der obere und untere Teil des Arms, wo er an die Schultern grenzt
alae grandesIuven.
umbonibus incussāque alā sternere hostesLiv.
sub ala fasciculum portare librorumHor.
tu viperam sub ala nutricasPetron. 77, 1 (sprichwörtlich, siehe vīpera)
besonders die mit Haaren bewachsene, einen unangenehmen, schweißigen Bocksgeruch ausströmende Achselgrube, -höhle
graveolentia alarumPlin.
alarum neglegens sudorPetr.
gravis hirsutis cubet hircus in alisHor.
Die Achselhaare pflegten die Alten sich auszureißen
alas vellereSen.Iuven.
daher das Wortspiel
Sy. Sine pinnis volare hau facilest; meae alae pinnas non habent. Mi. Nolito edepol devellisse; iam his duobus mensibus volucres alae tibi erunt hirquinaePlaut. Poen. 872 sqq.
metonymisch
alae, die ArmeItala Luc. 2, 28Esth. 4, 11
2)bei den Tieren: die »Höhlung«, wo die vorderen Schenkel an den Bug anschließen, die AchselPlin. 9, 159
3)der durch Anfügung eines Astes, Zweiges oder Blattes gebildete Winkel = (als botanischer terminus technicus) die AchselPlin. 16, 29 und öfter
B)als terminus technicus der Baukunst: Plural alae = die rechts und links im Atrium und im einzelligen Tempel hinlaufenden Seitenräume, die die Tiefe der Zimmer haben, aber nach dem Atrium zu offen sind, Seitenhallen, SäulengängeVitr. 6, 3, 4; 4, 7, 2Vergleiche Beckers Gallus Bd. 2. S. 213 ff. (Ausgabe 3
C)als militärischer terminus technicus: der Flügel des Heeres, die Flügeltruppen
zunächst die Scharen der römischen Reiterei, die, regelmäßig 300 Mann bei einer Legion, die Linie des Fußvolks auf beiden Seiten decktenCinc. bei Gell. 16, 4, 6Serv. Verg. Aen. 4, 121
später eine Abteilung der Bundesgenossen, besonders ihre Reiterei, die eigentlich die Flanken der römischen Legionen decken sollten, aber auch oft in die erste Linie gestellt wurden, die Schwadron, Schar, Abteilung, gewöhnlich 500 Mann; als die Bundesgenossen das römische Bürgerrecht erhalten hatten, die im römischen Heer dienenden »Hilfstruppen (Reiterei und Fußvolk)« überhaupt (gewöhnlich alarii equites, alariae cohortes oder bloß alarii genannt, siehe ālārius)
cum te Pompeius alae alteri praefecissetCic.
Campanorum alam, quingentos ferme equites, excedere acie iubetLiv.
peditatu, equitibus atque alis cum hostium legionibus pugnavitLiv.Vergleiche Ruhnk. Suet. Aug. 38; Heine Cic. de off. 2, 45
endlich zur Kaiserzeit diejenigen Reiterabteilungen des römischen Heeres, die nicht ausdrücklich zu einer Legion gehörten, gewöhnlich Fremde, 500, auch 1000 Mann (daher ala miliaria) starkInscr.
zuweilen auch für eine »Schar« Reiterei von 500 oder 1000 Mann bei anderen Völkern, zum Beispiel der »Leibschar« der makedonischen KönigeNep. Eum. 1, 7Liv. 37, 40, 5
und bei Dichtern für »Reiterschar« überhauptVerg. Aen. 11, 730, und für »berittene Jäger«Verg. Aen. 4, 121Sil. 2, 419
Charlton T. Lewis, An Elementary Latin Dictionary:
āla, ae, feminine for * axla; diminutive of axis, a wing
aquila suspensis demissa leniter alisLiv.
stridentesVerg.
Figuratively
mors alis circumvolat atrisHor.
furvaTib.
iocundaProp.
fulminis ocior alisVerg.
timor addidit alas, i.e. speedVerg.
Of sails
velorum pandimus alasVerg.
In man, the armpitLiv.
aliquid sub alā portareHor.
Of an army, the wing, usually including the cavalry and the auxiliariesCic.Liv.
A division of cavalry
CampanorumLiv.
mille ferme equitumLiv.
Poet.
Dum trepidant alae, while the troops are in hot pursuitVerg.
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